„Fischer machen Schule“ am 11.07. und 16.07.2024

Zwei Tage Besuch durch 4. Klassen der Pestalozzischule im Bürgerpark Sulzbach-Rosenberg – Sie erlebten je einen Vormittag lang die Besonderheiten des Geländes und der Wasserflächen.

Der Höhepunkt für die Kinder war sicherlich die „biologische Gewässeruntersuchung“ des Rosenbachs. Es ging darum, zu erforschen, welche Lebewesen im Bach zu finden sind, und nach ihrer Art und Häufigkeit dem Gewässer eine Qualitätsnote zu geben.

Den Kindern stachen sofort die in dem Bereich vorkommenden Braunalgen ins Auge. Dann ging es los, in den 13 °C frischen Bach zu steigen und mit Keschern und Sieben Eintagsfliegenlarven, Bachflohkrebse und Schnecken zu entnehmen. Interessant war, dass mehr Egel als Köcherfliegenlarven gefunden wurden.

Foto: Wolfgang Vetter

Zusammen mit Hans-Hermann Lier vom Fischereiverein Amberg nahmen sie eine einfache Bewertung der Gewässergüte vor. Offensichtlich gibt es im Zulauf und Umfeld des Gewässers doch noch etwas zu verbessern, um eine Bestnote zu erhalten.

Allerdings gelang es, eine kleine Mühlkoppe unter den Steinen zu finden.

Foto: Wolfgang Vetter

Bei der Gewässeruntersuchung wurden die Kinder auch auf die Anwesenheit des Bibers aufmerksam. Seine Fressspuren und die Bauaktivitäten haben ihn verraten. Im Spiel „Richtig oder Falsch“ wurden sie mit Fragen und Aussagen konfrontiert und konnten ihr Wissen zu dem Tier prüfen bzw. verbessern.

Das Wasser des Baches wurde von den Kindern auch genutzt, um die Bäume in Park zu gießen. Dies wurde mühsam und zeitaufwändig mit Kaffeetassen durchgeführt und dann kamen die Profis der Stadtgärtnerei mit einem Multicar dazu. In Sekundenschnelle war jetzt der 10-Liter-Eimer aus dem Tankfahrzeug gefüllt, wo vorher die Kinder minutenlang laufen mussten.

Der dazu gekommene Stadtgärtnermeister Klaus Herbst berichtete, mit welcher Personalstärke und mit welchen Fahrzeugen seine Mitarbeiter ihre Arbeit verrichten, damit im Park alles blühen und wachsen kann.

Zurzeit blühen intensiv Mädesüß und Blutweiderich im Park. Sie sind die Basis für die Aktivitäten von Imker Helmut Heuberger und seinem Bienen-Gefolge. An dem Schaustand zeigte und erklärte er die Arbeits- und Lebensabläufe der Bewohner.

Natürlich ging es auch an dem installierten großen Insektenhotel vorbei. An dem hier verwendeten unterschiedlichen Materialen war zu sehen, welche Röhren bereits bewohnt waren. Lier hatte Stroh- und Schilfmaterial mitgebracht und lud die Kinder ein, auch zuhause mit einfachsten Mitteln kleine Brutplätze für Insekten bereitzuhalten.

Ein weiteres Element des Grünen Klassenzimmers war, dem gefundenen Müll die Zerfallzeiten zuzuordnen. So war es interessant, dass Zigarettenfilter bis zu 10 Jahre im Gelände festzustellen sind und für eine Weißblechdose 50 Jahre gilt. Die auf einem Plakat festgehaltenen Zeiten waren auch für vorbeikommende Passanten in Hingucker und es wurde für gut befunden, dass die Schulkinder über das Thema informiert wurden. Ganz nebenbei wurde im Gelände gefundener Müll ordnungsgemäß in den Abfallbehältern entsorgt. Wer warum eine Malerrolle im Gewässer deponiert hatte, blieb ein Rätsel.

Auch die Brotzeitpause war bei diesem Unterricht eine Besonderheit: Die Kinder nutzten mit viel Spaß den naheliegenden Spielplatz. So schön kann ein Schultag sein!

Text: Hans-Hermann Lier

Vielen Dank, Hans-Hermann und Wolfgang, dass Ihr diesen Tag für die Kinder organisiert und durchgeführt habt! Vielen Dank auch an alle Betreuer/innen und sonstigen Helfer/innen!